Angst und Panik
Eine Million Ängste und so viele mehr…
Sehr oft tauchen erste Symptome auf, wenn sich Gedankenschleifen verselbstständigen und immer präsenter werden. Wenn aus Vermeidung und einem immer enger werdenden Blick, das Gefühl von Ohnmacht und Kontrollverlust entsteht.
- Was ist es, was deine Schnappatmung auslöst?
- Was lässt deinen Puls dir bis zum Halse schlagen?
- Wobei ziehen sich deine Muskeln zusammen, als wären sie aus Beton?
- Welche Angst sitzt dir im Nacken?
Story: Mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert
Manuel H. bekam Anfang 50 die Diagnose. „Plattenepithelkarzinom“, eine Hautkrebserkrankung. Eine Krankheitsdiagnose, die ihn von einem Moment auf den anderen mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert hatte. Er malte sich in den schillerndsten Farben aus, was er alles nicht mehr erleben würde, wie z. B. die Geburt des 1. Enkelkindes, welches in ein paar Monaten das Licht der Welt erblicken sollte.
Was war passiert?
Die Information, des behandelnden Arztes, dass er Glück im Unglück hatte, da der Tumor mit einer kleinen OP entfernt und die Sache ziemlich sicher „erledigt“ sei, konnte nicht mehr durchdringen. Die Amygdala, unsere Alarmzentrale im Gehirn war außer Rand und Band und konnte nicht abgeschaltet werden. Bildlich gesprochen: „Ich hatte das Gefühl, ein kleiner, verängstigter Bub zu sein, der einsam und zu Tode erstarrt in einer dunklen Ecke sitzt. Es würde niemandem mehr auf der ganzen Welt gelingen, mir eine helfende Hand zu reichen. Ich erlebte gefühlsmäßig mein Todesurteil.“
Was haben wir unternommen?
Als First Aid Maßnahme hat Manuel H. gemeinsam mit mir, beruhigende Atemübungen erlernt. Das schenkte ihm für den Akutzustand sofort große Sicherheit. Er war so selbständig und überall in der Lage, die Spitze einer Panikattacke abzufedern. Dadurch konnte er die so dringend benötigte Energie viel besser halten. Diese war als Ressource zur Hand und die Endzeitgedanken verblassten langsam. Seine weitere für ihn sehr hilfreiche Bewältigungsstrategie: Regelmäßiges meditieren und ausgleichende Atemübungen. Bewusste Atemlenkung ist im Yoga übrigens, gängige Praxis. Das war und ist für Manuel weiterhin ein sehr wertvoller Anker. Mehr Gelassenheit und innere Ruhe ist das was er für sich als größtes Geschenk wahrnimmt.
Alltagstipp:
Eine von vielen genialen Möglichkeiten, aus dem Gefühl der Ohnmacht herauszusteigen ist: Gib deiner Angst einen Namen!!! Alles, was einen Namen hat, ist nicht unbekannt und wirkt weniger bedrohlich! Wenn deine Angst einen Namen hätte… wie würde sie heißen? Traue dich, einen wirklich unmöglichen, ja vielleicht auch lächerlichen Namen zu verleihen.
Was passiert dabei?
Deine Angst wird kleiner. Was bekannt ist, verliert zumindest etwas seinen Schrecken. Du wirst größer, selbstbestimmter und eroberst dir Stück für Stück deine Autonomie, Handlungsfähigkeit und Stärke zurück.
Wie profitierst du in deiner speziellen Situation von unserem Miteinander?
Du wirst alltagstaugliche SOS-Anwendungen an die Hand bekommen. Wir werden gemeinsam üben. Das verleiht dir Sicherheit.
Oft ist allerdings auch auf den ersten Blick überhaupt nicht klar, was deine Angst triggert. - Schöner Sch..ß!
Hier ist die Visualisierung eine geniale Möglichkeit, deiner Angst ein Gesicht zu geben und ihrer Entstehung mit Verständnis zu begegnen. Das immer bessere Verstehen und die Akzeptanz zu erhalten über das Warum und Wie! Das entschärft und entmachtet deine Angst sehr zuverlässig. Das lässt dich zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen. So kannst du gestärkt und sehr zuversichtlich deinen Lebensweg weitergehen.
Inspiration:
- Angst kocht auch nur mit Wasser – Wie wir durch Denken in Bildern negative Verhaltensmuster durchbrechen können von Dan Kattu
- Nur Mut – Das kleine Überlebensbuch: Soforthilfe bei Herzklopfen, Angst Panik & Co. von Dr. med. Claudia Cross-Müller
- Die Mudrabox: Mit Finger-Yoga entspannen, Kraft spüren und gesund werden von Stefanie Schmid-Altringer
Du kannst dir nicht aussuchen wie du stirbst. Oder wann. Du kannst nur entscheiden wie du lebst. Jetzt.
Joan Baez